Häufig gestellte Fragen

Wir sprechen innerhalb des Projektes „Bildschirmfrei bis 3“ meist von Bildschirmmedien. Bildschirmmedien sind elektronische Medien. Ihre Inhalte werden zugleich optisch und akustisch (audiovisuell) wahrgenommen – also prinzipiell alle Geräte mit einem elektronischen Bildschirm oder Anwendungen für die elektronischer Bildschirm benötigt wird.

Bildschirmmedien sind:

  • Handy, Smartphone
  • TV
  • Computer
  • Tablet
  • digitale Spiele (Spielekonsolen, Computerspiele, Handyspiele usw.)
  • Smart Watch
  • Digitaler Bilderrahmen
  • Navigationssystem
  • Internet und alle damit verbundenen Funktionen (SMS, MMS, soziale Medien usw.)

Weitere Medienarten finden Sie hier beschrieben.

Grundsätzlich sollten Sie dort, wo Ihr Baby schläft und sich aufhält (auch wenn es bei Ihnen auf dem Arm ist) eine absolut medienfreie Zone etablieren, an die sich alle rücksichtsvoll halten. Bitten Sie Ihre größeren Kinder keine mobilen Geräte im Beisein des Kleinen zu nutzen und gewähren Sie auf der anderen Seite den Großen ihre verabredete Medienzeit, in der das Kleinkind dann nicht im Raum ist.

Am besten versuchen Sie Kinder im Vorschulalter solange es geht von digitalen Medien fernzuhalten, da soziale, natürliche Begegnungen in diesem Alter viel wertvoller sind und „echte“ Erfahrungen bieten.

Medienfasten – Finde die gesunde Medien-Balance!

Als minimale Richtlinie sollten Sie die von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung formulierten Empfehlungen zu den täglichen Mediennutzungszeiten von Kindern einhalten:

Alter: 0-3 Jahre

Bilderbücher/Bücherregelmäßig Bilderbücher anschauen und vorlesen (ab etwa 6 Monate)
Hörmedien (Musik-CDs, -Dateien, Hörgeschichten)höchstens 30 Minuten
Bildschirmmedien (Fernsehen, Video, Computer, Spielekonsolen, Tablets, Smartphones)am besten gar nicht

Alter: 3-6 Jahre

Bilderbücher/Bücherregelmäßig Bilderbücher anschauen und vorlesen
Hörmedien (Musik-CDs, -Dateien, Hörgeschichten)höchstens 45 Minuten
Bildschirmmedien (Fernsehen, Video, Computer, Spielekonsolen, Tablets, Smartphones)zusammen höchstens 30 Minuten

Alter: 6-12 Jahre

Bilderbücher/Bücherregelmäßig vorlesen / lesen
Hörmedien (Musik-CDs, -Dateien, Hörgeschichten)höchstens 60 Minuten
Bildschirmmedien (Fernsehen, Video, Computer, Spielekonsolen, Tablets, Smartphones)zusammen höchstens 45–60 Minuten

Empfehlung: Damit andere Aktivitäten wie Bewegung, gemeinsame Familienzeiten und „klassische“ Spiele nicht zu kurz kommen, wird empfohlen, dass Kinder möglichst nicht täglich und dann nicht länger als die angegebenen Zeiten Bildschirmmedien wie Fernsehen, Computer, Spielekonsole wie auch Tablets und Smartphones nutzen. Mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen heißt es am besten: Abschalten!

https://www.kindergesundheit-info.de/themen/medien/alltagstipps/mediennutzung/hoechstdauer/

Zunächst einmal müssen Sie es wirklich wollen, damit sie am Widerstand, der am Anfang vom Kind kommen wird, nicht wieder einknicken. Wir empfehlen, den Fernseher zu entfernen und beispielsweise in den Keller zu tragen oder auf dem Dachboden zu lagern. Sie sollten das Gerät aber zumindest „unsichtbar“ zu machen (z.B. mit einem Tuch über dem Fernseher). „Aus den Augen aus dem Sinn“ funktioniert in dieser Altersstufe noch sehr gut und wenn Sie dann noch ein Repertoire von schönen Alternativangeboten haben, werden schnell keine Fragen mehr kommen.

Ja, denn es ist wichtig für die Oma und die zwischenmenschliche Bindung in der Familie. Ihr Kind wird wenig davon haben, das merken Sie gerade am Anfang an der Irritation, die das Kind dem Gerät und der Oma entgegenbringt: Das Gehirn eine Kindes unter 2, 3 Jahren versteht noch nicht, was auf einem Bildschirm passiert, das erzeugt Stress für das Kind. Mit der Zeit erfolgt natürlich eine gewisse Gewöhnung, allerdings sollten Sie es jeweils bei einem kurzen Kontakt belassen, damit Oma das Enkelkind wahrnehmen kann und sich zu einem ausführlichen Gespräch zu einer anderen Zeit, wenn das Kind nicht vor Ort ist, verabreden. Wichtig ist, auf beiden Seiten eine ruhige Umgebung zu schaffen, mit möglichst wenig Personen (nur Oma & Opa, oder nur die Tante etc.) damit es auf dem Bildschirm ruhig bleibt und auch nicht alle durcheinander schreien (die Qualität ist ja oft miserabel). Vielleicht machen Sie ein kleines Ritual daraus und kündigen das Gespräch dem Kind vorher an („Jetzt machen wir das Handy an und rufen dann die Oma an“)? Für etwas größere Kinder ist das zusätzliche Bild, im Vergleich zur herkömmlichen reinen Audiotelefonie, möglicherweise sogar hilfreich für das Verständnis, dass in dem Gerät da jetzt Oma „drin“ ist. 

Etablieren Sie ein Ritual für das Zubettgehen: Nach dem Zähneputzen ins Bett gehen, dort eine Geschichte erzählen oder vorlesen, ein Gute-Nacht-Lied singen oder einen schönen Abendspruch bzw. ein Gute-Nacht-Gebet mit dem Kind sprechen. Dem Kind gute Nacht sagen und es dann in Ruhe lassen. Wenn Ihr Kind noch etwas erzählt, dann hören Sie ihm weiter zu, aber bringen Sie nicht mehr aktiv das Gespräch in Gang. Sorgen Sie dafür, dass im Raum möglichst wenig Licht ist.

Kindern im Alter von 6 bis 9 Jahren sollte die freizeitliche Nutzung digitaler Bildschirmmedien höchstens 30 bis 45 Minuten an einzelnen Tagen gestattet sein. Dabei sollten Sie qualitativ hochwertige Inhalte, möglichst immer gemeinsam mit Ihren Kindern nutzen, und diese im Nachhinein besprechen. Die Altersempfehlungen sollten eingehalten und die Inhalte im Vorfeld auf die Eignung für das eigene Kind hin geprüft werden.

  • Kindern unter 9 Jahren sollte kein freier Internetzugang gewährt werden, auch nicht beaufsichtigt.
  • Ermutigen Sie ihr Kind, Freundschaften zu pflegen, Sport zu machen, ein Instrument zu lernen! Überraschend, aber wahr: Dies ist die beste Vorbeugung gegen Computerspiel-Sucht, Cyber-Mobbing, Gewalt, Pornos und Abzocke im Internet. Eine solide Verankerung im Leben, wirklicher Erfolg und echte Anerkennung schützen vor der Suche nach dem Ersatz in virtuellen Welten.
  • Keine Smartphones im Grundschulalter! (allenfalls „Seniorenmodell“)
  • In den unteren Klassen sollten PC-Hausaufgaben die große Ausnahme bleiben. Es gilt: Keine PC- und Internetnutzung ohne erwachsene Begleitung. Fordern Sie ruhig einen beaufsichtigten Medienraum an der Schule dafür ein.

https://www.medienratgeber-fuer-eltern.de/

Kindern im Alter von 9 bis 12 Jahren sollte die freizeitliche Nutzung digitaler Bildschirmmedien höchstens 45 bis 60 Minuten täglich gestattet sein. Dabei sollten Sie qualitativ hochwertige Inhalte, möglichst immer gemeinsam mit Ihren Kindern nutzen, und diese im Nachhinein besprechen. Die Altersempfehlungen sollten eingehalten und die Inhalte im Vorfeld auf die Eignung für das eigene Kind hin geprüft werden.

  • Kindern unter 9 Jahren sollten keine eigene Spielkonsole haben.
  • Sie sollten Kindern frühestens ab 9 Jahren, besser ab 12 Jahren, ein eigenes Smartphone mit eingeschränktem Internetzugang überlassen.
  • Kindern im Alter von 9 bis 12 Jahren sollten Sie nur beaufsichtigten Internetzugang gewähren.
  • Vereinbaren Sie schriftlich Zeitbegrenzungen (z.B. sechs Stunden pro Woche). Es lohnt sich, Konflikte ruhig durchzustehen: Besser Zoff mit zehn als Sucht mit siebzehn!
  • Ohne Führerschein nicht an den Lenker eines Autos, ohne Abschluss eines 10-Finger-Tippkurses nicht an den PC. Klingt radikal, hat sich aber vielfach bewährt.
  • Ein guter Tipp für Familien mit Jugendlichen: gemeinsamer Internet-PC in der Wohnküche. Es gibt zwar mehr Verhandlungen, wer wann dran darf. Eltern behalten aber so den Überblick über Zeiten und Inhalte.
  • Falls es nicht möglich ist, sich immer daneben zu setzen: Richten Sie für das Kind einen eigenen Benutzeraccount mit Zeitbegrenzung und Internet-Filtersoftware (Whitelist) ein.

https://www.medienratgeber-fuer-eltern.de/

Kinder in diesem Alter sollten lernen:

  • … regelmäßig ihr eigenes Nutzungsverhalten zu reflektieren und ggf. anzupassen
  • … sich Ihrer eigenen Vorbildfunktion für die aktive und passive Bildschirmnutzung bewusst zu sein.
  • … in Gegenwart von jüngeren Familienmitgliedern auf die Nutzung digitaler Bildschirmmedien zu verzichten.
  • … im Falle einer übermäßigeren Internetnutzung, einen anerkannten medienbezogenen Selbsttest durchzuführen und sich ggf. professionelle Hilfe zu suchen.

Was die eigene Bildschirmnutzung im Beisein der Kinder betrifft, so ist wichtig, dass je kleiner die Kinder sind, umso weniger sollte es sein. Für kleine Kinder ist es essenziell, dass sie im Wachzustand unsere ungeteilte Aufmerksamkeit haben. Wenn Sie schlafen, kann ich alles andere machen. Bitte wegen der Strahlung nicht direkt neben dem Kind, sondern am besten im Nebenraum. Das sogenannte Phubbing ist für uns Erwachsene schon unangenehm, für ein kleines Kind kann es ernsthafte Konsequenzen haben. Die Reaktion des Kindes ist hier sehr schön zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=bOR7jId8wYk

Ein etwas größeres Kind darf aber ruhig auch lernen „Papa muss jetzt mal eben telefonieren/etwas nachschauen/… und dann bin ich wieder für dich da“ und dann lege ich das Gerät, nachdem ich das gemacht habe, wieder weg. Im Sinne einer guten Vorbildfunktion sollten wir uns angewöhnen, den Kindern zu zeigen, dass wir die Kontrolle über das Gerät haben und nicht andersherum, ich mache dann noch dies und das und bleibe so „hängen“. Das ist sehr schwer heutzutage und eine Herausforderung für uns alle, denn die Apps wollen uns gerne möglichst oft und lange dabei haben und das Problem ist, dass man davor nicht gefeit ist, auch wenn man die Mechanismen kennt.

Planen Sie ein Ferienprogramm mit Angeboten aber auch Frei-Zeiten, die Sie den Kindern gewähren. Je nach Saison und Wetterlage sind solche Zeiten auch geeignet, größere Projekte zu verwirklichen: z. B. eine Hütte im Wald bauen, den Garten auf Vordermann bringen, den Keller/Dachboden aufräumen und einen Flohmarktstand machen, ein großes Puzzle bauen, ein kleines Familientheater/Musikstück einstudieren und vor den Verwandten und Nachbarn aufführen, und vieles mehr.

Auch bei schlechtem Wetter gibt es Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Generell ist es bei jedem Wetter (außer Unwetterwarnung) mit der richtigen Kleidung möglich rauszugehen. Sollte dies einmal nicht funktionieren, können Sie dennoch Abwechslung für Zuhause schaffen:

  • Zusammen basteln (ab 2 Jahren): es gibt Bastelbücher mit vielen Ideen, Upcycling (mit Klopapierrollen, Eierkartons, Korken etc.), Kartoffelstempel, Knete selbst herstellen aus Mehl und Salz
  • Gemeinsam Lieder singen und Musik machen
  • Bilderbücher vorlesen und anschauen
  • Das Kind in die Alltagsarbeiten miteinbeziehen

Gewähren Sie Ihrem Kind viel Ruhe, aber keine elektronischen und digitalen Medien, da diese zusätzliche Kraft kosten, die Ihr Kind zum Gesundwerden braucht. Vermeiden Sie zu viele Sinnesreize von außen, was nicht heißt, dass man das Kind nicht mal „auf andere Gedanken“ bringen kann, um es von den Schmerzen abzulenken. Beobachten Sie Ihr Kind gut, oft zeigen sie sehr genau, was sie brauchen und was nicht.

Das häufigste Symptom bei Kinder ist Fieber – Kennen Sie eigentlich schon unsere FeverApp? Dort finden Sie viele wertvolle Hinweise zur natürlichen Ressource Fieber und wie Sie gut damit umgehen können.

Legen Sie Regeln fest, was wann wie lange gesehen werden darf und achten Sie freundlich, aber bestimmt auf die Einhaltung der Regeln. Machen Sie das Gerät aus, wenn Ihr Kind sich nicht an die vorab gemachten Regeln hält. Sollte dies längerfristig nicht funktionieren, stellen Sie den Medienkonsum des Kindes komplett ein, sorgen Sie für Alternativangebote und lassen Sie aber auch Langeweile beim Kind zu, denn durch Langeweile entsteht oft viel Kreativität. Falls es geht, nehmen Sie das Gerät aus dem Blickfeld des Kindes, damit es nicht so oft ins Bewusstsein gerufen wird und damit die Frage: „darf ich?“.

  • Digitale Aufenthaltsorte kennen und prüfen
  • Eigene Benutzeroberfläche für Kinder anlegen
  • Altersgerechte Software nutzen
  • App-Downloads beschränken
  • Filter für Suchmaschinen aktivieren
  • Nutzungsdauer begrenzen
  • Über Persönlichkeitsrechte und Datenschutz aufklären
  • Offen über Gefahren sprechen.

https://www.sicher-im-netz.de/wie-eltern-ihre-kinder-im-netz-schützen-können

Die FSK-Kennzeichnungen sind Leitplanken, die Eltern und Kindern Sicherheit aber keine pädagogischen Altersempfehlungen bieten. Hierbei handelt es sich lediglich um die Öffnung gezeigter Inhalte für eine Altersgruppe.

Zuerst: überlegen Sie mal, wie viele Fotos Sie auf Ihrem Smartphone haben und wie oft Sie diese wirklich anschauen. Das Fotografieren und Filmen sowie das Teilen der Fotos und Videos rückt immer mehr in den Fokus, weshalb es auch wichtiger wird, sich über die Gefahren des Internets im Klaren zu sein und sein Kind davor zu schützen. Außerdem kann das Fotografieren in einigen Momenten sehr störend sein, da der Fotografierende deutlich weniger aktiv am Geschehen teilnimmt. Selbstverständlich möchten Eltern einige Erinnerungen in Fotos oder Videos festhalten. Sie könnten sich an einigen „wichtigen“ Tagen (Geburtstag, Weihnachten, Taufe, usw.) speziell einen Moment nehmen, um Fotos oder Videos zu machen. Den Rest des Tages gehört die Aufmerksamkeit dann der Familie.

Gerade bei den Großeltern stößt man oft auf die Schwierigkeit, dass sie ihren Enkelkindern scheinbar alles erlauben, was sie ihren Kindern damals sicherlich nicht erlaubt hätten. Sprechen Sie mit Ihren Eltern/Schwiegereltern über Ihre Erziehungsgrundsätze und Vorstellungen und treffen Sie dann gemeinsame Verabredungen.

Sie könnten vorab mit Ihren Freund*innen vereinbaren, dass die Treffen, soweit Ihr Kind dabei ist, komplett analog und ohne Verwendung von Smartphones etc. stattfinden. Dazu sollten Sie ihr Anliegen und die Gefahren von Bildschirmmedien im Alter von 0 bis 3 Jahren erläutern.

Die Bildschirme, vorallem auch die auditiven Reize, in öffentlichen Räumen haben in den letzten Jahren massiv zugenommen. Nicht immer kann man das mit den Kindern umgehen, aber man kann es versuchen. Der Vorteil alleine einzukaufen macht sich auch bezüglich Quengeleien beim Süßigkeitenregal bemerkbar und wenn man doch mal jemanden mitnehmen muss, kann man z.B. schauen, ob es einen Supermarkt in der Nähe gibt, bei dem keine Hintergrundbeschallung mit Musik und Werbung läuft.

Auch hier müssen Sie bedenken, dass Ihr kleines Kind erstmal nicht versteht, woher die Musik kommt und irritiert ist. Es versteht die Technik nicht und die Inhalte natürlich noch weniger und das bedeutet Stress für das Kind. Wenn Sie nicht darauf verzichten wollen, sollten Sie bei den Nachrichten und bei der Werbung das Radio stumm schalten.

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