Elternbrief

-> Nr. 7

Die Entwicklung eines Kindes ist wie eine Reise. Die ersten Schritte geben den Weg vor.“

Herzlich Willkommen zum siebten Elternbrief!

Machen Sie sich Gedanken um die Gesundheit Ihres Kindes? Wenn Sie diese Frage mit „Ja“ beantworten, befinden Sie sich in guter Gesellschaft. Denn auch verschiedenste Fachverbände beschäftigen sich durchgehend mit einer Lösung dieser Frage.

Einer dieser Gründe ist sicher die sich rasch entwickelnde Digitalisierung, die nicht zuletzt auch Einzug in die Kindheit nimmt. Die Digitalisierung birgt Chancen, aber auch Risiken insbesondere für die ganz Kleinen. Reflexion und Bewusstsein sind an dieser Stelle von großer Bedeutung.

Daher stellen wir Ihnen in diesem Elternbrief die neue AWMF-S2K-Leitlinie zur „Prävention dysregulierten Bildschirmmediengebrauchs in Kindheit und Jugend“ vor.

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Mit herzlichem Gruß
Ihr „Bildschirmfrei bis 3“-Team

Wie entsteht eine Leitlinie?

Die Sorge um die Zukunft unserer Kinder in einer rasch digitalisierten Welt beschäftigt viele Menschen. So haben elf deutsche Fachverbände aus Medizin und Psychologie, insbesondere die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ), gemeinsam an einer Lösung gearbeitet.

Im Juli 2023 wurde die erste AWMF-S2K-Leitlinie zur „Prävention dysregulierten Bild-schirmmediengebrauchs in Kindheit und Jugend“ verabschiedet. Die Universität Witten/Herdecke übernahm die Koordination der Leitlinienerstellung.

Es fanden mehrere intensive Konferenzen statt, in denen sich die Expert*innen aus elf Fachge-sellschaften auf die Empfehlungen in der Leitlinie geeinigt haben.

Die vollständige Leitlinie sowie die Elternversion können Sie online bei der AWMF und auf unserer Website herunterladen:

register.awmf.org/de/leitlinien/detail/027-075

diese Version ist für mobile Geräte optimiert:

leitlinie.bildschirmfrei-bis-3.de

Warum eine Leitlinie?
Die Leitlinie gibt einen Überblick zum aktuellen wissenschaftlichen For-schungsstand von Bildschirmmedien in Kindheit und Jugend. Es werden Risiken und Umgangsmöglichkeiten dargestellt.
Die Leitlinie soll die Beziehung zwischen Expert*in und Patient*in unterstützen und konkrete Handlungsempfehlungen für den Einsatz und Umgang mit Bild-schirmmedien geben.

Schon
gewusst?

Eine Leitlinie gibt Fachkräften Empfehlungen, wie bspw. eine Erkrankung festgestellt und behandelt werden kann. Sie kann aber auch entwickelt werden, um zu verhindern, dass eine Krankheit oder andere Probleme erst entstehen.

Eine Leitlinie wird auf Grundlage von wissenschaftlichen Studien und Expert*innenwissen entwickelt. Es gibt verschiedene Bezeichnungen von Leitlinien, die auf die Art der Entstehung und der Datenlage hinweisen.

Eine S2K-Leitlinie ist konsensbasiert. Expert*innen diskutieren miteinander, bis sie sich zu einem bestimmten Thema einig sind. Auch wissenschaftliche Studien werden mit einbezogen. Eine S2K-Leitlinie entsteht, wenn bspw. der technologische Fortschritt schneller voranschreitet, als dessen Auswirkungen auf die Gesundheit von Kindern durch Studien untersucht werden können.

Die AWMF-S2K-Leitlinie

Prävention dysregulierten Bildschirmmediengebrauchs in Kindheit und Jugend

Im Alltag richtig zu entscheiden, ist herausfordernd. Aber Eltern können sehr viel für die gesunde Entwicklung ihrer Kinder tun und helfen, Gefahren durch Bildschirmmedien zu vermeiden. Diese Leitlinie gibt Eltern eine Hilfestellung zur Umsetzung im Alltag.

Babys oder Kleinkinder sollten überhaupt keine Zeit vor Bildschirmmedien verbringen. Je weniger die Kleinen Anderen bei der Nutzung von Bildschirmmedien zuschauen, desto besser.

Denn Kinder profitieren am meisten von Bewegung und Erfahrungen in der realen Welt. Für die ersten Erfahrungen mit Bildschirmmedien im Vorschulalter gilt: Kinder brauchen Regeln und Begleitung durch die Eltern.

Grundschulkinder sollten Bildschirmmedien max. eine dreiviertel Stunde pro Tag freizeitlich nutzen. Die Nutzung sollte sich auf einzelne Tage beschränken.

Eine eigene Spielekonsole und ein Smartphone sollten Kinder nicht vor 9 Jahren besitzen, besser nicht vor 12 Jahren.

Für ältere Kinder gilt: etwa 2 Stunden pro Tag freizeitliche Bildschirmmediennutzung.

4 Regeln von Klein bis Groß

0–3 Jahre: Bildschirmfrei!
3–6 Jahre: Höchstens 30 Minuten!
6–9 Jahre: Höchstens 30–45 Minuten Bildschirmnutzung!
über 9 Jahre: Eigene Konsole: Nicht vor neun Jahren!

Aus dem Nähkästchen geplaudert

Sie haben bereits ein älteres Kind, das Bildschirmmedien verwendet?

Besprechen Sie mit Ihrem Kind das Thema Bildschirmmedien, legen Sie dabei gemeinsame Regeln fest. So zeigen Sie Ihren Kindern einen achtsamen Umgang mit Bildschirmmedien. Hierbei kann Ihnen die neue Leitlinie Hilfestellung geben.

Seien Sie dabei auch ein Vorbild zum positiven Umgang mit Bildschirmmedien. Diese können den Alltag erleichtern und von großem Nutzen sein. Wie wäre es z.B., in Hinblick auf Weihnachten, wenn Sie gemeinsam mit Ihrem älteren Kind schöne Vorlagen für Karten aus dem Internet raussuchen und diese gestalten. Ausgedruckt können Sie dann als Weihnachtspost verschickt werden. Oder wenn Sie gemeinsam nach einem neuen Plätzchenrezept suchen, dass sie dann zusammen nachbacken?

Seien Sie ein positives Vorbild für Ihr Kind

Generell sind Ihre Zurückhaltung, Einfühlung und Respekt gefragt, denn Anstrengung und Lernen macht Kindern Spaß. Diese Hingabe, alleine das Spielzeug zu erreichen und neue Bewegungsabläufe zu erlernen kann ein Kind verlieren, wenn es wiederholt bespielt wird und sich an die Unterhaltung durch beispielsweise mobile Dreh-, Licht- und Toneffekte, Schaukelmaschinen und Einschlaf-Apps auf dem Handy gewöhnt. Ein weiterer Punkt ist die Bewegungsfreiheit am Boden, die enorm wichtig für Ihr Kind ist, um alle Bewegungsabläufe auszuprobieren und zu trainieren. Daher sollte es im Alltag nicht länger als unbedingt nötig in einer Wippe oder Babyschale liegen, welche die Entwicklung der motorischen Fähigkeiten sowie der Muskulatur des Kindes einschränken.

„Kinder machen nicht das, was wir sagen, sondern das, was wir tun.“
-Jesper Juul

Liebe Eltern,

wir sind Familie Schäfer, das bin ich Stina, Mark und unsere Tochter Anna. Gemeinsam mit unseren zwei Hunden Luna und Trixie leben wir am Stadtrand.

Es wird wieder kühler. In dem warmen Wohnzimmer, umgeben von leuchtender Magie, schaut Anna ganz versunken hinaus auf die weichen Schneeflocken, die durch den Himmel auf die Erde reisen. Sie landen weich auf ihrer Hand. Was sie wohl noch alles wahrnimmt?

Tipp! Hier finden Sie den Steckbrief der Familie Schäfer

Tipps und Tricks für einen Alltag ohne Bildschirmmedien

Eine Studie von

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