Auswirkung von Mobilfunkstrahlung auf die Gesundheit von Kindern

Zusammenfassung:
In einem umfassenden wissenschaftlichen Review zur Auswirkung von Mobilfunkstrahlung auf die Gesundheit von Kindern, veröffentlicht von diagnose:funk, zeigt die Studie mit dem Titel „Drahtlose Technologien, nicht-ionisierende elektromagnetische Felder und Kinder: Gesundheitsrisiken erkennen und reduzieren“ alarmierende Ergebnisse. Diese bahnbrechende Arbeit, angeführt von Prof. Linda Birnbaum, der ehemaligen Direktorin des US-amerikanischen National Toxicology Program (NTP) und des National Institute for Environmental Health (NIEHS), präsentiert erstmalig einen umfassenden Überblick über die Forschungsergebnisse zu den Auswirkungen von Mobilfunkstrahlung auf die Fortpflanzung, Schwangerschaft und Kinder.

Die Schlüsselergebnisse dieser Studie sind alarmierend:

  1. Schädigung der Fortpflanzungsfähigkeit: Insbesondere die Spermien sind betroffen, was langfristige Auswirkungen auf die Reproduktion haben könnte.

  2. Auswirkungen pränataler Bestrahlung: Die Strahlung während der Schwangerschaft kann sich negativ auf die postnatale Entwicklung des Kindes auswirken.

  3. Beeinträchtigung der Gehirnentwicklung und des Gedächtnisses: Besonders besorgniserregend ist die Erkenntnis, dass Mobilfunkstrahlung die Entwicklung des kindlichen Gehirns beeinträchtigen kann.

  4. Entwicklungsverzögerungen und Verhaltensauffälligkeiten: Die Studie zeigt, dass Kinder, die Strahlung ausgesetzt sind, ein höheres Risiko für Entwicklungsverzögerungen und Verhaltensauffälligkeiten haben.

  5. Erhöhte Krebsraten: Besonders alarmierend ist die Erkenntnis, dass Mobilfunkstrahlung zu erhöhten Krebsraten bei Kindern und jungen Erwachsenen führen kann.

  6. Psycho-soziale Auswirkungen: Dazu gehören Bindungsstörungen, Suchtverhalten und gestörtes Sozialverhalten.

Die Autoren der Studie argumentieren, dass die derzeitigen Grenzwerte, die den Schutz vor Mobilfunkstrahlung regeln, nicht mehr dem aktuellen Stand der Wissenschaft entsprechen und somit die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen nicht ausreichend schützen.

Um Kinder vor den potenziell schädlichen Auswirkungen von Mobilfunkstrahlung zu schützen, empfehlen die Experten Präventionsmaßnahmen. Dazu gehören eine verstärkte Aufklärung sowie zehn konkrete Tipps für Familien, um die Exposition ihrer Kinder zu minimieren. Diese Maßnahmen schließen ein, strahlende Geräte von Gehirn und Körper fernzuhalten, Filme vor dem Ansehen herunterzuladen und den Flugmodus zu aktivieren, bevor Kinder die Geräte verwenden.

Die Studie hebt auch die besondere Vulnerabilität von Kindern gegenüber Mobilfunkstrahlung hervor und fordert Mediziner auf, die Strahlenbelastung in der Familie in Vorsorgeuntersuchungen von Kindern zu berücksichtigen.

Zusätzlich zur wissenschaftlichen Untersuchung weisen die Autor:innen auf die weltweite Kritik an der Digitalisierung von Kindergärten und Schulen hin. Verschiedene Länder haben Maßnahmen ergriffen, um Kinder vor den negativen Auswirkungen digitaler Medien und Mobilfunkstrahlung zu schützen.

Schließlich wird darauf hingewiesen, dass in Deutschland die IT-Industrie Einfluss auf die Bildungspolitik ausübt und die Digitalisierung von Schulen vorantreibt, trotz wachsender Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die Gesundheit von Kindern und der Qualität der Bildung.

Originalstudie: Davis D, Birnbaum L, Ben-Ishai P, Taylor H, Sears M, Butler T, Scarato T. Wireless technologies, non-ionizing electromagnetic fields and children: Identifying and reducing health risks. Curr Probl Pediatr Adolesc Health Care 2023; 53 (2): 101374. https://doi.org/10.1016/j.cppeds.2023.101374

Die deutsche Übersetzung der Studie und das Faktenblatt können Sie bei diagnose:funk herunterladen:

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